Entweder durch Schicksal oder durch freien Willen.
Sicher, es gibt Druidenschulen, Druiden Fern- und Wochenendkurse. Sogar einen offiziellen Orden mit vielen schönen Riten, einer Hierarchie und viel Brimborium drumherum. – Siehe neuromantisches Druidentum und Reenacter. Allein das effektive Druidentum gab und gibt es nicht.
Die meisten Druiden begeben sich auf den Pfad der Alten, weil sie von ihren Vorfahren Fähigkeiten geerbt haben oder solche durch Extremsituationen in ihnen erweckt wurden.
Diejenigen, in welchen das Blut der Älteren fliesst, haben heutzutage grosses Glück, wenn ihre Eltern ihnen einen Zugang zum Druidentum eröffnen können. Bei Frauen prägt sich dieser Hang offenbar leichter aus, auch wenn nur ein Elternteil die Veranlagung in sich trägt. Bei Männern brauchts meist Anteile aus beiden Elternteilen. – Keine Ahnung warum. Demzufolge vererbt sich die Tradition auf dem weiblichen Weg offenbar leichter, auf dem männlichen Weg jedoch zwingender für die Betroffenen.
Damit wir uns richtig verstehen: Einen esoterischen Spinner in der Vorfahrengalerie zu haben, heisst noch gar nichts. Aber wenn sich einer oder mehrere Vorfahren aufs Heilen verstanden, kraftvolle Segnungen sprechen konnten, oder sich ohne grosse Worte mit Tieren und Pflanzen unterhielten, dann sind das mögliche Hinweise.
In einigen Menschen erwacht die Gabe nach Extremereignissen, wie Unfällen, Trennungen, Nahtoderfahrungen oder Krankheiten. Wer kennt nicht die Story vom Manager, der nach überwundener Krankheit seinen Job an den Nagel hängt und seiner Berufung folgt?
Die meisten, denen das wiederfährt, wären diese „Gaben“ anfangs gerne los. Die schlechte Nachricht ist: Man kann es nicht loswerden, sondern nur mittelfristig betäuben. Die gute Nachricht: Wer sich damit abfindet und das „Geschenk“ kultiviert, der kann damit nicht nur gut leben, sondern es ist eine Bereicherung für das ganze Leben. Die Voraussetzung ist geistige Schulung und stetiges Üben bis ins hohe Alter. So bleibt man mit seinen Gaben positiv, geistig wach, voll bewusst und aktiv mitten im Leben.
In früheren Zeiten hatten die Druiden ein Auge auf solche Personen und halfen ihnen, ihre Fähigkeiten zu schulen und zum Guten zu nutzen. Insbesondere hochbegabte Kinder wurden oft zu langjährigen Schülern, Gehilfen oder Beschützern und schliesslich zu Erben und Hütern des Wissens der Druiden.
Teilbegabten oder am Wissen Interessierten konnten andere Adepten oder Druiden, ähnlich wie heutzutage die indischen Gurus das notwendige Wissen vermitteln, um ihre Begabung nutzbringend zu gebrauchen.
Sehr viele Menschen haben bis auf den heutigen Tag diese individuellen Gaben. Doch nur diejenigen, welche sie bewusst schulen und meistern, haben auch etwas davon. Alle anderen, und das ist heutzutage die Mehrzahl aller Begabten, leiden darunter. Magie ist wie der Wind: Man muss verstehen, die Segel zu setzen.
Heute besteht die grösste Gefahr für Begabte darin, einem Scharlatan auf den Leim zu gehen, sich im Drogensumpf, inklusive Alkohol und Tabak, zu verlieren, oder schon als Kind mit Psychodrogen kaltgestellt zu werden.
Andere wieder wollen aus blosser Neugier, oder weil sie sich persönliche Vorteile versprechen Druiden werden. – Das klappt nie, trotz Eichenlaub auf der Birne bleibt so ein Komiker eine hohle Nuss. Wer nur Aufsehen erregen und sich wichtigmachen will, ist definitiv bei einer „Druidenakademie“ am besten unter Seinesgleichen aufgehoben! Wiederum andere sind beseelt vom Gedanken zu helfen und zu heilen. Dann kann’s durchaus was werden!
Glücklicherweise ist der Pfad der Alten noch immer für jedermann frei zugänglich. Durch die Beobachtung der freien Natur lernte und lernt jeder Jungdruide am meisten! Einfach nach draussen gehen, die Elemente spüren, sei es der Regen, die Sonne, Hitze, Kälte, Sonne, Mond und Sterne, die Pflanzen, Tiere oder spezielle Orte. Du brauchst nicht einmal meditieren können. Einfach an einem Ort der Dir gut tut auftanken, Nach anfänglich langer und dann immer kürzerer Zeit die innere Ruhe finden und immer mehr geistige Türen öffnen….. Lass Dich von Deiner inneren Stimme leiten. Sei stets aufmerksam und Du lernst, zwischen Aberglaube und Begabung zu unterscheiden und Eingebungen von Einbildung zu differenzieren, ja mit der Schöpfung Frieden zu schliessen und darin Frieden zu finden. Diese Kraft und Einsicht sind es welche in Dir den Hunger nach Wissen wecken, um das Wissen eines Druiden zu suchen und zu erringen.
Geduld und liebevolle Aufmerksamkeit gegenüber Dir und der gesamten Umwelt sind unverzichtbare Voraussetzungen zum Druidentum. Wer nach dem Weg der Alten sucht, der befindet sich schon darauf.