Zu Wagen
Jeder ordentliche Druide ist ein Leben lang neuem Wissen aufgeschlossen. Manchmal, durchaus nicht nur in früherer Zeit jedoch wir der Zugang oder die „Denkbarkeit“ von Gedanken als zu revolutionär oder gesellschaftlich unmöglich erachtet. – Kurzum manches wertvolle Wissen ist der Allgemeinbevölkerung durch individuelle oder kollektive Blockaden verschlossen. Da Druiden zumeist recht freiheitsliebende Kerlchen sind, wagen sie auch solche Gedanken – Egal ob verboten oder verfemt. Ein schönes Beispiel ist der gute Galileo: Obwohl die Kanzelschwalben erst im Jahre 2000(sic!) offiziell anerkannten, dass die Erde keine Scheibe ist, dachte, beobachtete und analysierte er…. Auch der gute alte Nostradamus wagte mit Hilfe von gewissen Substanzen den Blick über Zeiten und Orte, was ihn fast den Kragen kostete. Das grösste Hindernis ist und bleibt jedoch das selbstgeschaffene Gefängnis aus eigenen Normen, Prägungen und Urteilen. Deshalb besteht die grösste Leistung beim Wagen darin, vorurteilsfrei und ohne zu werten durch die Welt zu gehen, auf und anzunehmen und so wahres Wissen zu erlangen. Dazu ist eine ständige, achtsame und ebenfalls nichturteilende Beobachtung des eigenen Verhaltens notwendig. – Urteilet nicht, auf das Ihr nicht verurteilt werdet. (Auch nicht über Euch selbst.) Das heisst nicht, in einem Sumpf aus undifferenzierter X-Beliebigkeit zu versinken. Im Gegenteil, es eröffnet völlig neue Perspektiven und Möglichkeiten, das eigene Weltbild fortlaufend barrierefrei zu verstehen und zu erschaffen.
Zu Wissen
Wer seine Gedanken selbst laufend mit dem Wetzstein der Achtsamkeit scharf hält, der wird früher oder später an Zeitgenossen mit ausgeprägten Vorurteilen stossen. Hierfür gilt der Spruch „Die Wahrheit gegen die ganze Welt“. Vorurteilsfrei betrachtet können diese Zeitgenossen als ständige Warnung dienen, im steten Streben nach Achtsamkeit und Offenheit nicht nachzulassen. Das ist keine Verurteilung der anderen, im Gegenteil: Auch aus den Fehlern anderer kann man lernen. Ein Fehler ist hier ein Verhalten, welches dem Ausführenden aus dessen Perspektive zum Nachteil gereicht.
Zu Schweigen
Soll man jetzt die ganze Welt zur Achtsamkeit, Offenheit und Vorurteilsfreiheit bekehren? – Diejenigen welche es versucht haben, wurden angefeindet oder gar getötet. Der gute alte Goethe hat das kapiert und in seinem „Streben zum Schönen, Guten Wahren“ nie nachgelassen. Wer will, kann seine Werke heute noch lesen und daran gewinnen. Aber gepredigt hat er nicht, sondern geschwiegen. Denn er wusste: Das Bild der Welt muss sich in jedem Kopf individuell formen. Gleichschaltung durch Glaubensrichtungen oder Ideologien ist zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Deshalb gilt: Auch im Angesicht der Fehler anderer zu schweigen.
Wenn Unschuldige unter ihren eigenen oder den Fehlern anderer zu leiden haben, so ist entschlossenes Handeln unter Umständen durchaus angezeigt. Beachte jedoch,dass der Lerneffekt aus dem Schaden denselben meist bei Weitem überwiegt…. Auch hier gilt: Nicht bekehren! Jeder hat das Recht und die Pflicht, sich sein eigenes Weltbild zu machen.
Es war, trotz massenmedialer Gleichschaltung, noch nie so einfach wie heute.