Wenn wir davon ausgehen, dass die Kelten und ihre Vorfahren im gesamten europäischen Kulturraum, von Spanien (Hibernier) bis zum schwarzen Meer, von Schottland bis Italien während tausender Jahre besiedelten, so wird schnell klar, dass es grosse Unterschiede zwischen den Druiden verschiedener Regionen und Zeiten gegeben haben muss.
Es zeichnet die Kelten aus, dass sie keine eigene „keltische Nation“ gebildet, sondern es vorgezogen haben, sich vor allem ihrem Stamm verbunden zu fühlen.
Wer sich einen Überblick aller grossen keltischen Stämme im Verlauf mehrerer Jahrhunderte machen will, dem sei das Buch „Kunst der Kelten“ aus dem NZZ-Verlag empfohlen.
Schon in der mittleren bis ausgehenden Steinzeit, waren deshalb Druiden nach Kräften danach bemüht, den Frieden zwischen den Stämmen, so gut wie das bei stolzen, rauhbauzigen und furchtlosen Kriegern eben geht, zu waren. Dazu waren sie darauf angewiesen, zu reisen und mit den jeweiligen Druiden anderer Stämme vorbehaltlos zu kommunizieren. Glücklicherweise waren sie innerhalb der keltischen Gesellschaft unangreifbar. Einem Druiden willentlich Leid zuzufügen, galt als eines der schlimmsten Verbrechen.
Mit der Entdeckung der verschiedenen Metalle wurde das Kriegführen jedoch immer einfacher, (Daher die ausgesprochene Abneigung der Druiden gegen Eisen) und es gab viele Kulturen, welche ins keltische Siedlungsgebiet eindrangen, beziehungsweise auf deren Gebiet keltische Stämme, durchaus nicht friedlich vordrangen. Kulturen in welchen das Friedensrecht der Druiden herzlich wenig galt. Zwar wurden sie bei den Griechen hoch geschätzt und standen in regem Austausch mit diesen. Auch bei den Scoten und Picten waren sie angesehen und respektiert. Doch bei den Römern zählte, wie heute den U$A, in der Aussenpolitik vor allem die Macht eines gut organisierten und ausgerüsteten stehenden Heeres. Kaum hatte Rom die ganze damalig bekannte Welt erobert, hängte es sich ein christliches Deckmäntelchen um, und assimilierte oder vernichtete die Reste aller anderen Religionen in ihrem Einflussgebiet. Viele Schwarzdruiden zogen die neue schwarze Kutte an und verbreiteten jetzt Angst und Schrecken vor dem jüngsten Tag, anstatt die Toten in Frieden zu geleiten. Einige Weissdruiden hatten sich an der rauen Küste Schottlands und in Irland mit den römischen Katholiken arrangiert und brachten die klösterliche Kultur zur Hochblüte. – Schlussendlich auch nur am Gängelband des römischen Papstes. – Wollten sie ihr Erbe bewahren blieb den Druiden bis vor wenigen Jahren nur der Rückzug ins innere Königreich.
Die keltische Kultur war für immer ausgelöscht! Abgeschieden von den eitlen Machtspielchen der Menschen, hatten die Druiden im Verborgenen Jahrhunderte Zeit, sich wieder auf ihre Wurzeln zu besinnen. Macht und Reichtum – Dies waren die Werte, welche sie einst besessen, welche sie zum Teil auch verdorben und zu ihrem Fall beigetragen hatten. Heute, im Zeitalter des Internet, steht beinahe jedem Menschen eine Bibliothek, grösser als diejenige von Alexandria zur freien Verfügung. So forschen wir denn nach unseren Wurzeln, nach der Verbindung zwischen den Religionen und Glaubenssystemen, scheiden Menschentand von erhabenem Wissen und sind schneller denn je wieder auf einer Stufe mit den alten Druiden von damals. Nur die Ziele, die haben sich heute gewandelt. Macht und Geld spielen keine Rolle, denn sie führen jede Kultur, jede Religion und Jeden, der ihnen verfällt unweigerlich ins Verderben. Die Kelten sind Geschichte, doch es steht jedem frei, sich von kulturellen und religiösen Dogmen frei zu machen und sich voll Hoffnung und Zuversicht auf die Suche nach übergeordneten Wirkungsprinzipien zu begeben.
Jeder Weg wird nur dadurch zum Weg, dass man ihn geht!