Vom Umgang mit Resonanzen

Wusstest Du, dass es bei den Kelten mitunter als tödliche Beleidigung galt, den Schatten eines anderen zu berühren?
Das kommt so: Wie Du weisst, hat alles was Dich, aus keltischer Sicht den Schutzkreis Deines Körpers, die Schwelle zu Deiner Innenwelt berührt eine Empfindung zur Folge.
Dein Schatten ist aus keltischer Sicht ein Teil Deiner selbst und wer ihn berührt, berührt auch Dich. Und „drüberlatschen“ ist dann eben nicht nett. 

Jede Berührung Deiner Selbst durch andere oder Dinge verursacht eine Gefühlsempfindung. Manche Dinge oder Wesen verursachen solche Gefühlsempfindungen dann für sehr lange, indem sie nach Berührung oder Resonanz eine Erinnerung in Dir zurücklassen. Resonanz ist hierbei jede Empfindung, die auf Entfernung, zum Beispiel durch Anblick, Hören, Riechen oder anderweitig zu Stande kommt. Aus keltischer Sicht ist ein Teil des Senders Teil Deiner Innenwelt geworden. Eine deutliche Konsequenz ist, dass die frühen Druiden Menschenansammlungen mieden und die heutigen Druiden praktisch nie in die Glotze kucken. Einer hat sie sogar als „Palantir“ verspottet. Dieselbe Gefahr geht in weiten Teilen auch von Eierphones, Daddelboxen und leider der heutigen modernen Musik in allen Formen aus. – Warum? „Television ist die gefährlichste [Massenbeinflussungs]waffe der Welt“ Durch Massenmedien lassen sich Menschen „gleichschalten“. Die Themen welche die Gedanken der Menschen beherrschen, können praktisch widerstandslos von Einigen Wenigen massiv beeinflusst, mitunter sogar gesetzt werden (Public Opinion/Agendasetting). Durch geschicktes Einstreuen von Werten, Normen und Regeln ins „Programm“ lässt sich zudem bestimmen auf welche Art ein Grossteil der Bevölkerung glaubt durch Nachahmung glücklicher werden zu können. Ich erspar Dir hier einen tiefergründigen Ausflug in Agendasetting und persuasive Kommunikation. Wenn Deine Freundin das nächste Mal hysterisch „oh my god“ kreischt, oder ein Vorschulkind in die vermeintliche Kampf/Balletpose eines seiner Comic-Idole verfällt, dann weisst Du ja was gemeint ist…

Zurück zu den alten Druiden:
Jede Berührung oder Resonanz löst eine Reaktion in der Innenwelt aus: Die Kelten kannten dabei keinen Unterschied zwischen der Berührung von lebenden und toten Dingen. So betrachtet ist jedes Ding „lebendig“, da es eine Reaktion in der Innenwelt verursachen kann. Also sollte man vorsichtig sein, was man anfasst und wen man anrempelt…

Fangen wir bei den Steinen, den Knochen von Mutter Erde an:
Ein Stein ist bestimmt durch seine Inhaltsstoffe, seine innere Anordnung, seine Form und seine Herkunft. Bei einem Kristall ist die innere Form beinahe absolut logisch durch die molekulare Struktur eines perfekt optimierten Kristallgitters bestimmt. Sicher kennst Du die Salzlämpchen, welche man heute schon in jedem Supermarkt kaufen kann. Steinsalz, auch Halit genannt lässt bei manchen schmerzhafte Erinnerungen und Felder aller Art verblassen. Sein Gitter ist so heftig, dass man den Stein nicht mal berühren muss. Anschauen genügt. Wenn das gute Stück, dank Teelicht denn auch noch leuchtet, lassen sich damit ganze Räume romantisch harmonisieren. – Wenn auch zuweilen von einem leichten Hauch von Wehmut begleitet.
Steine müssen übrigens nicht „Edel“ oder gar teuer sein um zu wirken. Allen gemein ist jedoch, dass sie auf jeden Menschen unterschiedlich wirken. Wie einem eine Sache „rein kommt“ hängt nämlich zu aller erst mal von einem selbst ab. Alle Bezeichnungen von Steinen wie „gut gegen Kopfweh“ oder „gegen Liebeskummer“ sind deshalb vollkommener Schwachsinn! Ob ein Stein Dir derzeit etwas zu sagen hat, findest Du ganz einfach dadurch heraus, ob er (und nicht Dein Begehren oder Deine Gier) Dich an ihm anzieht.

Wasser:
Die Wirkung von Wasser hängt sehr stark von den Frequenzen (die Geomanten unter uns sprechen von morphogenetischen Feldern) ab, welche es auf seiner Reise von den Wolken bis zum jeweiligen Ort durchquert hat. Noch mehr allerdings von den Stoffen, welche sich in ihm gelöst haben. Grundsätzlich gilt: Fliessendes Wasser reinigt und ist klar(er) stehendes Wasser ist oft „gestaut“.  In ruhendem Wasser sinken Partikel zu Boden und aufgewühltes Wasser nimmt die Information der in ihm schwebenden Stoffe auf und ist trübe. Die alten Kelten kannten alle den guten Bromo, Gott der heikräftigen Quellen und warmen Bäder. Auch Sulis hatte ihre eigenen, sehr heilkräftigen Quellen, in denen die oft von Gicht und Rheuma geplagten Kelten ihre müden Glieder einweichten.

Die Druiden merkten schnell, das Wasser ein sehr guter Träger von Information ist. Ihre Tränke sind dann auch legendär! (vgl. Miraculix).
Allerdings nützt das Rühren mit einem Mistelzweig und murmeln komischer Verse allein herzlich wenig: Ein richtiger Trank braucht Energie! Und die bekommt er durch die Wärme der Sonne oder eines Feuers. Sonnentees sind unvergleichlich in ihrer tiefgründigen Sanftheit, wohingegen die klassischen Tees viel stärker im Stofflichen wirken. Aber nur heisses Wasser allein ist noch immer kein Druidentrank: Die alten Druiden nutzten, wenig überraschend all die Kräuter und Stoffe, welche sie grad in der Umgebung finden konnten. Logisch: Gemäss der Resonanztheorie wächst jedes „Kraut der Heilung“ immer dort, wo es gerade gebraucht wird.  Die Teemischungen waren dabei weder besonders komplex, noch von speziell komplizierten Ritualen begleitet. Wichtig war nur, dass wären der Zubereitung volle Konzentration und Hingabe walten konnten. Das konnte dann durchaus in Form eines „Hymnus“ an eine Heilgottheit oder die Gottheiten der Pflanze, des wärmenden Feuers und des Wassers sein. Je mehr Du Dich mit dem jeweiligen Wasser, vom Meer bis zum Wassertropfen verbunden fühlst, desto eher wirst Du seine Information wahrnehmen können.

Eine andere Kategorie sind Metalle:
Unsere keltischen Vorväter trugen ihre Torques nicht umsonst: Den heissblütigen, hitzköpfigen, impulsiven und vor allem grossmäuligen Rauhbauzen musste man ja dringend das Mütchen kühlen! Und das ging so: Alle Metallen haben die mehr oder weniger ausgeprägte Eigenschaft, gute Ableiter für Wärme und elektrische Spannung zu sein. Kupfer erdet und leitet besonders Spannung hervorragend ab. Eisen erdet wie kein anderes Metall polarisiert aber auch und lässt demzufolge das Blut wahlweise ruhig bleiben oder zum Kochen bringen. Manche sagen, man hätte das Eisen lieber im Boden ruhen lassen. Silber verbindet uns mit unserem sanften Teil, lässt und wieder Zugang zum Übersinnlichen, zum Wasser und zum sanften Teil in uns finden. Gold? Nun Gold vereint die Eigenschaften von Kupfer und Silber. Es strahlt eine Frequenz aus, die uns mit unserem eigenen Edelmut verbinden lässt. Doch Achtung: Es bringt nichts, mit Steinen behängt wie ein halbes Bergwerk oder eine Goldmine durch die Landschaft zu eiern! Steine und Metalle sind nichts anderes als „Steine des Anstosses“ mit deren Frequenz man möglichst bewusst in Resonanz treten sollte um eine Wirkung zu verspüren. Ohne bewusste Wahrnehmung erfolgt bestenfalls ein kurzer mehr oder weniger unbewusster Impuls und dann ein Rückfall in bekannte Muster. – Steine des Anstosses eben.

Organische Materie:
Die Berührung mit organischer, unbelebter Materie kann von wohltuend bis zu extrem stark sein. Man denke nur an die Reliquienverehrung im Katholizismus oder den Schädelkult der keltischen Kriegerkaste. Allem organischen Material, von Holz, Knochen bis zu einer einfachen Spinnwebe ist gemeinsam, dass es von lebenden Organismen als Teil ihrer selbst produziert wurde und somit einen Teil der Frequenz ihrer „Hersteller“ mit sich trägt.
Zuweilen spielen Druiden aber auch reale Dao- und Shinto-Meister damit: Durch richtige Fokussierung auf ein anorganisches Ding, meist einen Stein übertragen sie einen Teil ihrer Frequenz auf diesen. Bei den Druiden nennt man das einen Menhir, bei den Ägyptern und den apokryphen Christen einen Obelisk und bei den Shinto, Bön und Daoisten schlicht einen stehenden Stein. Die Steine schwingen dann still vergnügt vor sich hin, bis sich jemand auf sie konzentriert oder sie berührt: Dann kann derjenige durch Resonanz die Berührung durchdenjenigen, welcher den Stein „zum Singen“ gebracht hat erahnen – ungefähr so wie der Duft eines geliebten Wesens welcher noch im Raum schwebt, nachdem es selbst schon den Raum verlassen hat. Allerdings ist auch hier die Wirkung sehr stark vom Einfühlungsvermögen (im Unterschied zur Einbildung) abhängig. Zu Deutsch: Eine Reliquie, Talisman oder Amulett wirkt nicht „einfach so“ oder „weil man dran glaubt“ sondern wenn man sich bewusst und über längere Zeit damit auseinandersetzt.

Belebte Wesen:
Schliesslich haben auch belebte Wesen eine Wirkung: Pflanzen, Tiere, Menschen und andere erzeugen bewusst oder unbewusst ein Umfeld von dem sich andere Wesen je nach deren Wesensart angezogen, abgestossen, angewidert, wohl, unangenehm oder sicher fühlen. Man denke nur an die Funken, welche zwischen frisch Verliebten fliegen. – Oder die Liebe zwischen Mutter und Kind. Menschen mit einem sehr angenehmen, begehrenswerten Feld sagt man dann Charisma nach. – Es ist nichts weniger als die wahrnehmbare Summe aller Gedanken und Wesenszüge des Betreffenden. Vorsicht: Es gibt leider sehr charismatische Schurken, welche ihre wahres Wesen meisterhaft hinter einer begehrenswerten Fassade verstecken (Politik) oder ihre eigenen negativen Wesensanteile verleugnen (Sektenführer).

Da die alten Kelten sehr(!) abergläubisch waren, achteten sie also peinlich genau darauf, welchen Einflüssen sie sich aussetzten: Sehr viele Orte waren mit einem „Gais“ oder „Geas“, der europäischen Form eines Tabu belegt. Lediglich die Druiden durften solche Orte betreten. Auch Dinge und Tätigkeiten, ja sogar Speisen waren für die Angehörigen eines Stammes oder Einzelpersonen „Gais“. – Man fürchtete negative Resonanzen. So durften manche Stämme kein Hunde- und die allermeisten Stämme kein Pferdefleisch essen. Ja sogar die Berührung des eigenen Schattens durch andere war eine sehr intime Kontaktnahme.
Hatten dabei die Druiden ihre Hand im Spiel? – Aber sicher!!! Hunde sind beispielsweise am Ende der Nahrungskette und haben in ihrem Körper eine Menge Gifte akkumuliert, was ihr Fleisch nur bedingt zum Verzehr geeignet macht. Pferde waren wertvolle Arbeits- und Transporttiere. Ihr Verzehr wäre ökonomisch dumm gewesen. Und an manchen Orten wollten die Druiden auch einfach in Ruhe gelassen werden.

Heutzutage können wir das Wissen der Alten ganz bewusst nutzen: Ungewollte Einflüsse lassen sich heute wie damals loswerden, indem man ihren Urheber identifiziert und in Zukunft die eigene innere Einstellung zu diesem ändert, Vorsicht im Umgang mit ihm walten lässt oder ihn ganz meidet. (unbedingt in dieser Reihenfolge). Darum machen die meisten Druiden einen Bogen um Boulevardmedien und Mainstreamunterhaltung.
Wenn aber bereits eine ungewünschte Resonanz in Form von Gedanken, Verhaltensweisen oder Annahmen von ethischen, moralischen oder ideologischen zustande gekommen ist, so wird’s schon einen Tick komplizierter. Insbesondere bei der Verarbeitung von traumatischen Resonanzen ist die Natur das Mittel der Wahl: Egal welche Jahreszeit: Ab in einen möglichst unberührten Teil der Natur! Dort wirst Du Dich nach mehr oder weniger langer Suche dann schon von einem Stein, einer Quelle, einem Baum oder einem Berggipfel oder auch einer Blume angezogen fühlen. Lasse Dich dort nieder und nimm die dortige Stimmung ganz einfach bewusst wahr. – Besonders einfach ist das mit Bäumen.

Und zum Schluss: Jede Resonanz die zu Stande kommt, hat schlussendlich irgend einen Sinn. Auch aus der beklopptesten Prüfung kann man tatsächlich noch was lernen. – Und sei es erst nach der Überwindung der betreffenden Resonanz.