„Perform random acts of beauty„, wie es ein neuzeitlicher Drude formulierte. (vgl. Anm.1 unten) Selbstverständlich mit Herz, Hand und Hirn. Beispielsweise durch modernes Guerilla-Gärtnern: Bist Du schon einmal durch eine Stadt gelaufen und hast Dich über das viele Grau und die Unmengen von Beton geärgert? Nun, dann wirf eine Blumenbombe!
Überall dort wo uns die gleichgültige Profitgier die Umwelt verbaut und die Landschaft versaut haben, können wir mit einfachen Mitteln eine Duftmarke setzen.
Das geht ganz einfach. Wie schon Meister Sunzi sagte: „Studiere und verstehe Deinen Feind, und du hast keinen mehr„. Also studieren wir die versaute Situation und lernen dabei gleichzeitig das Terrain kennen: Wo könnten Blumen wachsen? Welche Ritzen, offene Erdflächen oder Schutt gibt es? Wo fahren Fahrzeuge oder laufen Menschen drüber? Wie oft regnet es dort, und wie heiss wird es? und ganz wichtig, wie schnell werden Irgendwelche Lebenshasser drauf aufmerksam, die unsere Blumen ausreissen? So langsam entwickeln wir dadurch ein Auge für erfolgsversprechende Orte, sei es in der Grossstadt, an Strassen oder in Industriezonen, Verwilderten Bauplätzen etc. – Kurzum, die feindliche Grossstadt verwandelt sich in einen spannenden, strategischen Spielplatz für den Druiden von heute.
Als nächstes gilt es gemäss Meister Sunzi Dich selbst und Deine Möglichkeiten kennen zu lernen. Das wird schnell in der Erkenntnis münden, das wir uns in einem asymmetrischen Konflikt befinden. – Also werde ein friedlicher Guerillero der Lebensfreude.
Jegliche Form von Gewalt ist abzulehnen, da Gewalt nur durch Liebe erlöst werden kann. „Si vis pacem, ante pacem„, wie schon ein Druide einem Römer antwortete…. – Rom ist tot. Uns Druiden gibt es noch.
Also nehmen wir Blumen anstatt Dynamit. Für die Wahl unserer Kampfstrategie bedeutet das, wir überlegen was offen Und legal möglich ist, und welche Aktionen eher subversiver Natur sind. Beispielsweise kannst Du eventuell vor Deiner Haustüre oder auf Deinem Balkon eine Menge der grünen Kollegen ansiedeln, die dann Deine direkte Umgebung mit Frischluft versorgen, reinigen und weiträumig ionisieren. Ein Druide namens Hundertwasser liess sogar ganze Bäume aus dem Fenster wachsen…
Oder Du streust an geeigneten Orten unauffällig Samen in Deiner Stadt. Dabei sind drei Sachen wichtig:
Erstens: Streue nur Samen, die am jeweiligen Standort Sinn machen und sich in das bestehende Ökosystem integrieren. Also keine Goldrutensamen oder fleischfressende Pflanzen. Lerne etwas über Ökologie, kauf Dir ein Buch übers „Urban guerilla gardening“. Mach Dich schlau – Das tun alle richtigen Druiden seit Anbeginn des Druidentums.
Zweitens: Streue nur Samen, die am gewählten Ort bis zum ersten selbstständigen Versamen keim und lebensfähig sind. Wie auch wenn Du Samen ins Herz eines Menschen streuen willst gilt die Druidenweisheit: „Pflanze keine Samen in gefrorenen Boden.„
Drittens: „Dreh Dich um, geh davon und vertraue auf den Samen selbst.“ Manche Samen und Ideen wachsen und tragen Früchte, andere nicht. Das ist in Ordnung.
Woher bekommst Du geeignetes Samenmaterial? Entweder kannst Du es kaufen, das ist teuer und wenig ergiebig, oder Du gehst raus in die Natur, um die geeigneten Pflanzen zu suchen und die Samen zu ernten. Das bringt Dich dem Rhythmus des Lebens der Jahreszeiten und den Pflanzen selbst näher.
Wenn Deine Saat aufgegangen ist, dann freu Dich, dass Du Deine Umgebung ein Stück lebensfreundlicher gestaltet hast. Vielleicht ist diese Lebensfreude ja Inspiration für andere, es Dir auf die eine oder andere Art gleich zu tun.
Frohe Ostern!
Anmerkung 1
Dieser Artikel ist allein zu Informationszwecken gedacht. Die beinhalteten Gedanken und Anleitungen sind nicht als Aufforderung zu illegalen Handlungen zu verstehen. Der Autor lehnt jegliche Haftung für daraus entstehende Folgen ab.
Anmerkung 2
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