Schamanische Wurzeln

Die Wurzeln des Druidentums liegen im Animismus. Der Glaube daran, dass sich die Schönheit und der Wille des einen Gottes in jedem Seienden verbirgt. (He, das mit jetzt hier kein selbsternannter Neuheide ausflippt! – Wenn alle Götter und Wesen wieder zum Ursprung ihres Seins zurückkehren, so sind sie Teil des Einen. Dazu müssen sie, so paradox das klingt, nicht mal aufhören zu sein, sondern nur die eigene Göttlichkeit über sich selbst anerkennen. Jaja, jetzt sind die militanten Christen wieder sauer hm?)
Wo war ich stehen geblieben? Ah ja: Vor der Völkerwanderung, welche die Kelten nach Mitteleuropa brachte, existierten schon Vorläufertraditionen, welche sich aber verblüffenderweise auf wenige gemeinsame Merkmale reduzieren lassen. Merkmale, welche im Druidentum auch wieder auftauchen.

Orakelwesen:
Schon die allerersten Druiden und auch viele heutige Schamanen, ja sogar die Muotathaler Wetterfrösche können aus bestimmten Zeichen Ereignisse voraussagen. Dies, weil sie um die Zusammenhänge in der Natur, die Jahreszeiten und die Gesetze der Welt Bescheid wissen. Heute weiss jedes Kind: Wenn die Tage kürzer werden, wird es bald darauf Winter. Im Prinzip geht es nur darum, die richtigen Naturphänomene wie Tier und Pflanzenverhalten, Wolkenformen etc. den richtigen darauffolgenden Ereignissen zuzuordnen. Gerade beim Vogelflug setzt das profunde Kenntnisse voraus.

Heilkunde:
Zu Zeiten der Völkerwanderung gab es keine Antibiotika und auch keine Spitäler. Um so wichtiger war das Wissen um das Wesen und die Heilkraft von Pflanzen, Wärme, Kälte und das Austreiben der Grundlage, auf welcher sich die Krankheit erst zeigen konnte. So entwickelten die Schamanen wirkungsvolle Rituale und hatten detaillierte Kenntnis über die Energieströme im Körper von Mensch und Tier. Der Gletschermann aus dem Ötztal beispielsweise, hatte kleine Punkte eintätowiert – genau an den Stellen wo heute ein Akkupunkteur die Nadeln zur Behebung der Leiden, unter denen er offensichtlich litt, setzen würde.

Vermittlung zu höheren Mächten:
Ein ordentlicher Schamane ist meist fähig auf die eine oder andere Art in Trance zu fallen, dort Information zu erhalten und wieder zurückzukehren. Damit wurde und wird leider bis auf den heutigen Tag viel Humbug getrieben. Die Schamanen, aus welchen schliesslich die Druiden hervorgingen, bevorzugten die Methoden der inneren und äusseren Kontemplation, vergleichbar indischen Asketen und Yogis. Heute hat diese Methode vor allem in der Methode des inneren Tai-Chi, Chi-Gong oder dem Healing-Dao überlebt.
Es gibt auch viele Schamanen, welche Drogen benutzen, doch tun sie dies nie ohne sehr guten Grund, denn sie kennen den langfristigen Kostenpunkt. Alle anderen bezahlen den vollen Preis ihrer Dummheit.
Auch die Pflege von heiligen Stätten und das Opferwesen oblag oft den Schamanen. Dabei waren und sind die Opfer meist symbolischer Natur. Aus heutiger Sicht sind Opfer, welche durch Leiden erzeugt werden abzulehnen.