Druiden gabs laut unseren Überlieferungen schon vor dem Beginn des grossen Auszuges.
Das müsste am Ende der letzten Eiszeit gewesen sein, als sich wandernde Horden aus dem Raum des heutigen Afghanistans, Kaschmirs und Nordindiens in Richtung der heutigen Turkstaaten (Turkmenistan, Türkei, Georgien etc.) in Bewegung setzten. Sie führten ihre Völkerwanderung in Richtung Griechenland, Südrussland und schliesslich ins heutige Zentraleuropa, bis nach Spanien, England und Irland fort. Auf dieser jahrtausendelangen Reise veränderten sich die einzelnen Stämme fundamental. Nicht nur dass sie sich mit einheimischen Jäger und Sammlerkulturen versippten. Auch ihre Sprache und Kultur unterlag, ganz dem alten Druidenwort folgend stetem Wandel um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Aus ihrem ursprünglichen Siedlungsraum sind die Proto- oder besser Präkelten beinahe vollständig verschwunden. Doch in entlegensten Winkeln des Kaschmir oder in Nordindien können einem noch immer blonde Menschen mit blauen Augen begegnen. (Das wars übrigens warum der GröFaZ mit seinem AhnenerbeDingsBumsda in Tibet nach alten „arischen“ Spuren hat suchen lassen).
Bevor Cäsar und dann die römisch imperiale Kirche das Druidentum auszulöschen versuchten, hatte es sich aber nicht nur nach Norden und dann Westen ausgedehnt. In Spuren waren manche Bräuche in andere Kulturen bis nach Indien, China und Japan eingeflossen. Nun gut: Das sind zum Teil wirklich nur Spuren, aber hast Du Dich lieber Leser schon mal gefragt, wer die Asketen waren, die Buddha ausgebildet haben oder wer die Essener, die Jesus schulten? Wer stand wohl am Anfang der Orakel von Delphi und Dodona? – Umgehauen haben mich allerdings die Shintotempel in Japan: Am anderen Ende der Welt stehen astreine Nemetons mit fröhlichen Wunschbäumen und öffentlichen Zeremonien die ich bis anhin als höchst geheim eingestuft hatte. Auch der Himmelstempel in Peking und die dazugehörige Zeremonie der Libation durch den Kaiser sind 100% hochdruidisch.
Allein auf dem amerikanischen Kontinent und in Ozeanien habe ich in den Zeiten bis vor der Besetzung durch die Kolonialmächte keine druidischen Spuren gefunden.
Mehr zu den Spuren der Druiden in den verschiedenen Kulturen findest Du HIER.
Aber wenn es denn überall und besonders in Europa Druiden gab, wo stecken sie denn heute? – Ganz einfach: Druiden sind wie Schnecken: Man kann so viele davon erledigen wie man will, sie kommen langsam aber beständig immer von Neuem und sie lassen sich systembedingt nie alle korrumpieren. Das mussten auch der olle Julius und die ihm nachfolgenden Schwarzkutten feststellen. Demzufolge gab und gibt es ganze keltische Nationen: Irland, Wales, Bretagne, Isle of Man, Cornwall, Gallizien, und Schottland.
Der geneigte Jungdruide möge also zunächst dort vor Ort auf Recherche gehen. Man stolpert dort nicht nur in Souvenirshops, sondern auch ganz real über Menhire, Nemetons, alte Kultplätze, Sagen und – ja hin und wieder über Druiden, Hexen und ganz unauffällige alte Leutchen die nur wenig reden und viel sagen… Besonders in der weiteren Region um Broceliande summt die Erde vor alter Magie.
Irland (Éire)
Sagen, Menhire, der Hügel und das Gang“grab“ von Tara, ein schöner Nemeton in Glendaloch aber auch bei den Mönchen der Eichen oder auf einer gewissen Insel am alten Hochaltar: In Irland ist es schwierig, ein Guiness zu bestellen oder in ein Torffeuerchen zu schauen ohne von Sagen, Mythen und irischer Magie umgeben zu sein. Wenn Du dort hin kommst, suche das Gold am Ende des Regenbogens…… Und wundere Dich nicht, wenn Du in einem Supermarkt auf Korrigans oder am St.Paddys Day auf grünes Bier stösst. Bloss die Formorier und „Pöse pritische Priten“ (cit. gem. Monthy Python) mögen sie nicht.
Schottland (Alba oder Albion)
Magst Du Dudelsäcke, Schafe, Whisky und Regen? – Knurrige Schotten gibt’s dazu. In Schottland dreht sich alles um die richtigen Farben. Die Clanfarben versteht sich. Wenn Du von Edinburgh aus startest, so wirst Du bald verstehen warum. Um zu überleben waren die wilden Krieger von Alba auf ein funktionierendes soziales Haltenetz angewiesen. Dieses hat bis heute überlebt. Abgesehen davon ist die Landschaft wie aus einem Highlanderfilm und durchzogen von alten Sagen, Mythen und hin und wieder einem Hinkelstein.
Wales (Cymru)
Jaja, das Wallis heisst nicht umsonst Wallis…. Bergig, knurrig und unbeugsam haben die Walliser nicht nur beinahe jedem Invasor, sondern auch jeglichen Bekehrungsversuchen erfolgreich widerstanden. Ihre Megalithen, Hünengräber und ihre reiche keltische Kultur konnten sie bis heute erstaunlich gut bewahren. Möge der rote Drache bald wieder vorrücken. Etwas mehr Leben könnte England gut tun.
Bretagne (Breizh)
Heimat eines gewissen kleinen unbeugsamen Galliers und seines – ähm, kräftigen Freundes. Sogar das Dorf des Asterix haben die Bretonen sehr wirklichkeitsgetreu nachgebaut. Von Carnac bis zum schwarzen Spiegel in Broceliande, der Fontaine de Barenton bis zum roten Platz beim „offiziellen“ Grab Merlins, dem Turm der Melusine: Die Bretagne ist fast bis zum Platzen voll mit Keltentum. Ja sogar an den höchsten Stätten des katholischen Glaubens findet sich die mächtige Energie des Keltentums: Ein Besuch in Chartres lohnt sich! Der Schlüssel zur Befreiung ist das Überwinden von Gegensätzen (und nicht! Auf den silbernen Stuhl setzen).
Isle of Man (Manx)
Eine einzigartige Steueroase unter dem Schutz des „Pritischen Imperiums“ – Und ausserdem mögen sie Motorradrennen. Die Manxer waren schon seit jeher an der Schnittstelle zwischen Wikingern und Kelten. Von beiden haben sie ein reiches kulturelles Erbe bewahrt. So finden sich neben Ogham-Stones Runensteine und neben der keltischen Sprache ein nordisches politisches System.
Cornwall (Kernow)
Ein Land förmlich durchzogen von vorkeltischen Hügelgräbern, Ganganlagen, Cairns, Dolmen Ringforts und – ja Menhiren. Am westlichsten Zipfel Englands soll in uralter Zeit einst Tintagel, die Burg des Königs Arthur gestanden sein…
Gallizien (Gallegha)
Heimat von Drachen, Sternen und Brujeras am Ende der Welt. Die Hexen Galiziens sind allesamt liebenswürdige, durchaus nicht nur ältere Damen. Und auf dem Jakobsweg sind mehr Sinnsucher als Halleluja-Katholiken unterwegs. Wenn Du Dir Dein Keltentum erwandern willst, empfehle ich deshalb den nördlichen Jakobsweg und den Weg der Sterne bis nach Muxia… Am Leuchtturm am Ende der Welt unbedingt die Message am Pfosten mit der Schnecke beachten.
Wenn Du aber eine Kirche rund um ein Hünengrab sehen möchtest, so musst Du den baskischen Weg gehen…. Und grüsse einen Basken nie anders als mit „Ueppa!“
Asturien
Die edlen Asturianer sind traditionell eigentlich bescheidene Handwerker oder Hirten – doch fürchterliche Krieger wenn man sie in die Enge treibt. Schon seit mehr als zehntausend Jahren ist die mittlere Nordküste Spaniens zwischen Kantabrien und Gallizien von Menschen besiedelt. Zahlreiche Ganggräber und bedeckte oder offene Dolmen legen davon Zeugnis ab. Und mitten in der Wildnis finden sich hin und wieder bescheidene Menschen, die ihr Wissen gerne mit Suchenden auf dem alten Weg teilen. [Dies ist die Beschreibung eines befreundeten Druiden auf dem nördlichen Jakobsweg] Achtung: Wie auch das Baskenland ist dieser Wegabschnitt des alten Wegs nichts für Lehnsesseldruiden, sondern nur für gesunde, topfitte Outdoordruiden.
Kantabrien
Die kantabrischen Druiden sind sehr wenige, zurückgezogen und wollen vor allem eines: In Ruhe gelassen werden. Zu stark war der Einfluss der schwarzberockten Mörder und ihrer Inquisition. Zu stark die Jesuiten mit ihrer freudlosen Gewaltherrschaft. – Doch bereits regen sich in Sprache und Kultur wieder die uralten Samen der keltischen Nation in den Kantabrern. [Beschreibung eines befreundeten Druiden auf dem nördlichen Jakobsweg]