Es ist ihre Fähigkeit objektiv, unabhängig von Wissen, Glauben und Wesen, ohne vorgefasste Meinung „mit den staunenden Augen eines Kindes“ zu betrachten.
Um die Wahrheit zu ergründen muss ein Druide unabhängig und unvoreingenommen sämtliche Phänomene untersuchen können.
Es gibt viele gebildete Menschen, deren Urteil bereits am Anfang einer Untersuchung, schon durch die Fragestellung feststeht. Einzelne so genannte Wissenschaftler versuchen gar krampfhaft, jegliche von ihnen oder anderen gefasste Hypothesen zu widerlegen. Andere wiederum werden die von Ihnen bereits zu Beginn der Untersuchung vorgefassten Resultate mit Zähnen und Klauen verteidigen. Beides ist meines Erachtens nichts anderes als zum Scheitern verurteilter Grössenwahn. Natürlich macht es Sinn durch eine Untersuchung eine forschungsleitende Fragestellung beantworten zu können. Eingangs die richtigen Fragen zu stellen, um die übergeordnete Fragestellung schlüssig zu beantworten, ist ja die Kunst eines Wissenschaftlers. Doch das Wichtigste am Prozess einer Untersuchung oder Wahrnehmung ist nicht die Bestätigung oder Verneinung einer am Anfang gefassten Fragestellung, sondern der Erkenntnisgewinn im Verlauf der Untersuchung selbst. Ja es ist nicht mal wichtig ob die These überhaupt bestätigt oder abgelehnt werden kann, sondern das geschöpfte Wissen der Untersuchung an und für sich, stellt den Wert derselben dar.
Sei Dir eingedenk dass, abgesehen von der Mathematik, eine abschliessende und endgültig objektive Beurteilung irgendwelcher Fragestellungen nicht möglich ist. Denn um Realität objektiv zu beurteilen, bedürfte der Mensch der göttlichen Perspektive.
Der einzige welche eine endgültig objektive Perspektive einnehmen kann, ist derjenige welcher alle Perspektiven gleichzeitig einnehmen kann. Einem Menschen und den meisten Geistwesen ist dies nicht möglich.
Uns Menschen bleiben drei grosse Zugangswege zur Näherung an die Erkenntnis:
Durch Wissenschaft: Dieser Weg wird oft überschätzt,
durch Handwerk und Kunst: Dieser Weg wird oft unterschätzt
oder durch Glauben und Religion.
Unabhängig vom Weg bleibt das wichtigste Werkzeug die unvoreingenommene, möglichst objektive, nicht wertende, offene Wahrnehmung.
Wie kommst Du dieser „Objektivität“ also der unabhängigen, nicht urteilenden Perspektive nun möglichst nahe?
In vielen Glaubensrichtungen, Schulen und Universitäten, Ausbildungsstätten aller Zeiten wurde und wird dazu versucht die Schüler auf ein bestimmtes Gedankensystem einzuschwören. Vorgefasste Lehrmeinungen, Autoritäten, Glaubens- oder wissenschaftliche Systeme werden als non plus ultra verkauft und blind nachgebetet. Die Wesen der Schüler und Studenten wurden und werden durch Gehirnwäsche bewusst verkrüppelt und ihnen ein sinnloses, da zwangsläufig perspektivisches Urteilssystem eingepflanzt. Diejenigen welche durch diese Art „Hirnbonsai“ ihre Herkunft, Vater (Himmel) und Mutter (Erde) verleugnen oder vergessen haben, beten schlussendlich nur das Glaubenssystem anderer Menschen seelenlos nach. Aber die Welt trauert um einen weiteren, verlorenen Druiden. Ein Kind mit gebrochenen Augen, seelenlos und fremdbestimmt. Das ist eine Art geistige Versklavung und sofern dies freiwillig geschieht, wahrhaft mephistophelische Prostitution der übelsten Art. Doch sei getröstet, es gibt Mittel und Wege dagegen:
Die Werkzeuge die Du an Universitäten, Hochschulen und anderen Gelehrsamkeitsstätten lernst sind ausserordentlich wichtig dazu, den Dir anvertrauten Forschungsgegenstand zu untersuchen. Erlerne diese gewissenhaft doch verliere Dich niemals im Gebäude akademischer Arroganz anderer! Nimm sie wahr, benutze sie doch bleib Dir treu! Lass nicht zu, dass Deine Wesensinhalte durch Dir fremde Glaubenssätze ersetzt werden. Nur dann werden Deine Arbeiten ihren eigenen unverwechselbaren Stempel tragen und gleichzeitig das wissenschaftliche Postulat der möglichst optimierten Objektivität weitgehend erfüllen können. Fliege unter dem „Radar“ der selbsternannten Popanzen: Nimm mit was Du brauchen kannst, lass den Rest über Dich ergehen und schalte Deine Ohren auf „Durchzug“. Und untersuche nach Möglichkeit, und wenn auch nur im Geheimen was Dich interessiert. Was solltest Du auch über Filzläuse nachdenken, wenn Dich doch die Löwen interessieren?
Lass nicht zu dass Dein Erbe Deine Herkunft und Dein Wesen durch den Grössenwahn von Dozenten, Institutionen oder Organisationen zerstört werden! Im Gegenteil: Sei Dir Deines Herzens, Deiner Herkunft Deines Wesens und Deiner Eigenarten bewusst: Lerne Dich (wieder) kennen! Besonders anfangs ist das Schwerarbeit und braucht Mut. Je besser Du Dich, Dein Vorlieben und Dein ganzes Wesen aber kennen lernst, desto mehr wirst Du die unabhängige, nichtwertende Perspektive während des Forschungsprozesses wahren können, da Du ja weisst, welche Gedanken und Werte aus Deinem eigenen Wesen stammen.
Solltest Du in wissenschaftlicher Ausbildung sein, so erschrick nicht: Sobald Du in die freie Arbeitswelt entlassen wirst, werden viele Auftraggeber von Dir zugleich mit der Fragestellung auch die gewünschte Antwort mitliefern. Solche Gefälligkeitsgutachten haben mehr mit Prostitution zu tun, als mit wissenschaftlicher Arbeit. Sie sind sehr einträglich aber schlussendlich sinnlos. Und wissenschaftlich sind sie schon gar nicht. Willst Du jedoch Ausserordentliches leisten, eine herausragende Persönlichkeit im Feld Deiner Wissenschaft, Kunst oder Handwerks werden, so rufe ich Dir zu: Bewahre Dein eigenes ich bewahre Dein eigenes Wesen. Erarbeite an der Kenntnis Deines eigenen Wesens dauernd Deine eigene Annäherung der objektiven Perspektive.
In einen Satz gefasst:
Nur indem Du Dich fortlaufend selbst kennen lernst und vor allem liebend annimst und zu Dir stehst, wirst Du wahrhaft zu dem was Du sein möchtest: Wissenschaftler, Handwerker, Künstler, Druide, Priester oder Barde.